Aktuelles

Tahir Hamut Izgil: „In Erwartung meiner nächtlichen Verhaftung“

der Schubart-Gesellschaft ist es ein Anliegen, auf die Aktualität von Schubarts Werk und Schicksal hinzuweisen.

Im Zusammenhang mit der weltweiten Zunahme autokratischer Regierungen werden die Arbeits- und Lebensverhältnisse von Schriftstellern und Künstlern zunehmend eingeschränkt.

Schubarts Erfahrungen von Haft, Schreibverbot und Folter sind nicht historisch, sondern tagesaktuell.

Um beispielhaft darauf aufmerksam zu machen, hat die Schubart-Gesellschaft zusammen mit drei weiteren Veranstaltern – der Landeshauptstadt Stuttgart, dem Literaturhaus Stuttgart und der Martin Roth-Initiative – den uigurischen Dichter Tahir Hamut Izgil nach Stuttgart eingeladen.

Er wird am Mittwoch, den 18. Dezember, um 19:30 Uhr im Literaturhaus auftreten, über sein in diesem Jahr in mehreren europäischen Ländern erschienenes Buch ‚In Erwartung meiner nächtlichen Verhaftung‘, über die Situation der Uiguren in China und die weltweit zunehmende Repression von Autoren und Künstlern sprechen.

Die Mitglieder der Schubart-Gesellschaft sind zu dieser Veranstaltung herzlich eingeladen.

Weitere Details, auch zum Ticketkauf und Stream, erfahren Sie hier:
Literaturhaus Stuttgart
Veranstaltungskalender Stuttgart

Schubart im Wirtshaus – ein lyrischer Abend

Christian Friedrich Daniel Schubart hielt sich gern und viel im Wirtshaus auf. Bisweilen trug ihm das den Vorwurf ein, er führe ein liederliches Leben. Doch das Wirtshaus war für ihn ein Fluchtort vor der Enge der kleinbürgerlichen Verhältnisse, denn hier konnte er freier sprechen. Mit listig verpackter Kritik und beißenden Kneipenhumor unterhielt er sein Publikum in den Wirtshäusern des Landes.

Die Schubart-Gesellschaft und das Theater der Stadt Aalen lassen den Dichter und Denker des 18. Jahrhunderts in der Bierhalle durch seine Worte lebendig werden. An zwei Abenden im Januar wird Schubarts Lyrik rezitiert, erläutert und interpretiert.

© Freistil

Mit dem Kauf der Tickets entscheiden Sie sich für ein Gericht.

Kategorie 27 Euro

Gedeck 1: Geräucherte Forelle mit Meerrettich an buntem Salat

Gedeck 2: Linsen und Spätzle mit Saiten (auf Wunsch vegetarische Variante)

Gedeck 3: Maultaschen mit Kartoffelsalat (auf Wunsch vegetarische Variante)

Kategorie 38 Euro

Gedeck 4: Schweinefilet-Medaillons in Rahmsoße mit Käsespätzle

Gedeck 5: Zwiebelrostbraten mit Butterspätzle

Tickets sind an der Tourist-Information Aalen erhältlich

Dienstag, 21. Januar 2025, 18.30 Uhr, Bierhalle Aalen

Dienstag, 28. Januar 2025, 18.30 Uhr, Bierhalle Aalen

Oder Tickets bei Reservix

Schubart in Aalen

„Schubart in Aalen“ heißt das neueste Heft in der Reihe „Spuren“ des Deutschen Literaturarchivs Marbach. Barbara Potthast, Professorin für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Stuttgart und zweite Vorsitzende der Schubart-Gesellschaft hat die 16 Seiten stake 131. Ausgabe der Spurenhefte verfasst.

Christian Friedrich Daniel Schubart gab mit der ›Deutschen Chronik‹ eine der erfolgreichsten Zeitschriften seiner Zeit heraus. Mit ihren verstreuten Andeutungen über fürstliche Tyrannei und das Elend der Unterschichten war dieses Blatt so politisch, dass der württembergischen Herzog Carl Eugen Schubart ohne Gerichtsurteil zehn Jahre auf dem Hohenasperg einsperrte. In seiner Not diktierte Schubart dort einem Zellennachbarn seine Lebenserinnerungen, in denen die kleine Stadt Aalen am nordöstlichen Rand der Schwäbischen Alb eine besondere Rolle einnimmt – als Heimatstadt des Dichters. Die Stuttgarter Literaturwissenschaftlerin Barbara Potthast zeigt, wie die Weichen für Schubarts biografische Katastrophe bereits in Aalen gestellt wurden und wie die Aalener bis heute mit seinem Erbe umgehen.

Das Heft ist für 4,50 Euro erhältlich in der Tourist-Information Aalen, Reichsstädter Straße 1 und unter https://www.dla-marbach.de/shop

© Deutsches Literatur Archiv Marbach

Geislinger Alltagsleben in den Schuldiktaten von Schubart

Die Geislinger Schuldiktate von Christian Friedrich Daniel Schubart sind Thema eines Vortrags, den der Tübinger Germanist Dr. Stefan Knödler am 6. Oktober 2022 in Geislingen hält. Dazu laden die Schubart-Gesellschaft und die Stadt Geislingen um 19 Uhr in die Galerie im Alten Bau (Moltkestraße 11, 73312 Geislingen an der Steige) ein.

Zu den bedeutenden Stationen des Lebens des schwäbischen Dichters, Komponisten und Publizisten Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791) zählt zweifelsohne auch das Städtchen Geislingen, in dem er sechs Jahre vom Herbst 1763 bis zum Sommer 1769 wirkte, heiratete und eine Familie gründete. Zwar war Schubart eher widerwillig als Adjunkt (Hilfslehrer) für den kränkelnden Präzeptor Wilhelm Georg Röbelen nach Geislingen gezogen, doch sind dort seine Anfänge als Literat und Journalist zu verorten.

Bei den sogenannten „Geislinger Schuldiktaten“ handelt es sich um beißend und provokant formulierte Musterbriefe, die die Kinder in die Kunst des Briefstellens unterweisen sollten, Schubart zugleich aber auch als Ventil dienten, um seinen Frust über die von ihm empfundene geistige Enge in Geislingen auszudrücken. Darüber hinaus sind sie wichtige zeitgenössische Quellen, die Auskunft über den damaligen Alltag in der kleinen ulmischen Handwerkerstadt geben. Rund 230 dieser Diktate sind heute erhalten, davon ein Fünftel bisher noch ungedruckt.

Der Tübinger Germanist Dr. Stefan Knödler wird an diesem Abend Einblicke in sein langjähriges Projekt einer ersten kommentierten Gesamtausgabe dieser Schuldiktate liefern und von seinen Forschungsergebnissen sowie vom Alltag des beschaulichen Handwerkerstädtchens aus Sicht Schubarts berichten.

Der Eintritt kostet 8 EUR. Mitglieder der Schubart-Gesellschaft e.V., des Kunst- und Geschichtsvereins Geislingen e.V. sowie des Geschichtsvereins Aalen e.V. erhalten ermäßigten Eintritt (5 EUR). Karten für den Vortragsabend können an der Abendkasse oder auf Voranmeldung unter infopunkt@geislingen.de oder unter der Telefonnummer: 07331/24-279 erworben werden.

Geislingen von Osten, Michael Knoll © Museum im Alten Bau

Sammelband zur Tagung Christian Friedrich Daniel Schubart und die Französische Revolution erschienen

Im Februar 2019 veranstaltete die Schubart-Gesellschaft in Aalen eine Tagung über Schubart und die Französische Revolution. Nun ist der entsprechende Tagungsband als erster Band der Schriften der Schubart-Gesellschaft erschienen. Der Rezensent Uwe Hentschel schreibt über den Band:

„Insgesamt ist dieser erste Band der Schriften der Schubart-Gesellschaft ein verheißungsvoller Beginn, der eine kontinuierliche Weiterbeschäftigung mit dem schwäbischen Aufklärer verheißt. Wenn auf diesem wissenschaftlichen Niveau weiter gearbeitet wird und kontinuierlich neue Bände erscheinen, gewinnt die Aufklärungsforschung immens. Wünschen wir dem Vorstand und den Mitgliedern des neugegründeten Vereins finanzielle Mittel, Kraft und Ausdauer; denn es bedarf derer, um Projekte von der hier vorgestellten Qualität realisieren zu können.“

Pressemitteilung der Stadt Aalen (https://www.schubart-gesellschaft.de/wp-content/uploads/2022/06/Pressemeldung-Schubart-und-die-Franzoesische-Revolution.pdf)

Der Band ist u.a. über den Verlag (https://www.hiersemann.de/christian-friedrich-daniel-schubart-und-die-franzoesische-revolution-9783777222080 ) käuflich zu erwerben.

Rezension von Holger Böning zu „Christian Friedrich Daniel Schubart und die Französische Revolution“ vom 17.02.2023 auf H / SOZ / KULT

https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/reb-133143

2. Tagung der Schubart-Gesellschaft 31.03.-01.04.22

Die Geburt des modernen Journalismus: Christian Friedrich Daniel Schubart und Wilhelm Ludwig Wekhrlin

Am 31. März und 1. April 2022 veranstaltete die Schubart-Gesellschaft gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Landes- und Ortsgeschichte im Verband der württembergischen Geschichts- und Altertumsvereine und dem Institut für Literaturwissenschaft der Universität Stuttgart ihre zweite wissenschaftliche Tagung.

Christian Friedrich Daniel Schubart (1739–1791) und Wilhelm Ludwig Wekhrlin (1739–1792) waren württembergische Journalisten, die im Zeitalter der Aufklärung in ihren eigenen Zeitungen Kritik an den politischen Verhältnissen übten. In einer Epoche, in der man in Zeitungen und Zeitschriften vor allem Staatstragendes und Unterhaltendes veröffentlichte, waren sie Wegbereiter eines kritischen, meinungsbildenden Journalismus und Vorkämpfer für Meinungs- und Pressefreiheit. Sie wagten es, in der Spätphase des Ancien Régime über die Verfehlungen der weltlichen und geistlichen Obrigkeiten zu schreiben, über deren Machtmissbrauch und die Ausbeutung und Entrechtung der Untertanen.

Für ihre journalistische Courage nahmen beide Männer viel in Kauf: Sie saßen lange im Gefängnis –  Schubart zehn, Wekhrlin fünf Jahre – , ertrugen Berufsverbote, Ausweisungen und Folter. Ihre Lebensgeschichten sind tragisch, voller Brüche und Neuansätze. „Meinungen geäußert zu haben, zu denen sich die Welt nach dreißig Jahren bekenne“ – das hoffte Wekhrlin von sich.

Abendvortrag Deniz Yüzel mit Geschichtsverein Aalen

Die Tagung beleuchtete ausgewählte Aspekte der Biografien Schubarts und Wekhrlins und verortete ihr journalistisches Werk im zeithistorischen Kontext. Höhepunkt der Tagung war der Abendvortrag von Deniz Yüzel. Seine Schilderungen zeigten anschaulich, wie ähnlich es ihm und Schubart einstmals ergangen war.

Auch der Geschichtsverein Aalen e.V. war vor Ort. Gemeinsam besuchte man auch den Hoppenlaufriedhof, auf dem Schubart einst beerdigt wurde und auf dem in den 1950er Jahren die Stadt Stuttgart ein Denkmal für ihn gesetzt hatte.

Auch die Schwäbische Post berichtete über den Vortrag von Yüzel, 3. April 2022.

Deniz Yücel: Journalismus, Pressefreiheit und Demokratie

Foto: Deniz Yücel@Urban Zintel

Der deutsch-türkische Journalist und Publizist Deniz Yücel, Vorsitzender des PEN-Zentrums Deutschland, spricht über aktuelle Fragen im Verhältnis von journalistischer Arbeit, Pressefreiheit und Demokratie. 

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Stuttgarter Tagung ‚Die Geburt des modernen Journalismus: Christian Friedrich Daniel Schubart und Wilhelm Ludwig Wekhrlin‘ am 31.3./1.4.2022 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart statt (s. https://www.schubart-gesellschaft.de/2022/02/09/2-tagung-der-schubart-gesellschaft/).

Deniz Yücel spricht um 19.30 Uhr im Hospitalhof Stuttgart. Anmeldungen über  www.hospitalhof.de, Tel: 0711/ 2068150. Eintritt: 5 Euro.

Der Journalist und Schriftsteller Deniz Yücel hat seit Beginn der Erdogan-Ära unabhängig und kritisch über die politischen Veränderungen in der Türkei berichtet. Die türkische Regierung nahm ihn daraufhin 2017 für ein Jahr in Untersuchungshaft, was in Deutschland eine breite Solidaritätsbewegung auslöste. 2020 verurteilte das türkische Verfassungsgericht den Journalisten in Abwesenheit wegen „Terrorpropaganda“ zu einer Haftstrafe von zwei Jahren und neun Monaten.

Yücel, der seit 2018 wieder in Deutschland lebt, hat seine Arbeit immer als politisches Handeln begriffen und die damit verbundenen persönlichen Risiken mit großem Mut in Kauf genommen. Er hat auf diese Weise die öffentliche Aufmerksamkeit für die Situation in der Türkei geschärft und die türkische Regierung auf höchster Ebene herausgefordert. Erdogan (den Yücel einmal als „lupenreinen Despoten“ bezeichnet hatte) inszeniert sich als Yücels Ankläger; weitere Klagen gegen ihn sind in der Türkei anhängig.

Anfang des Jahres hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte die Türkei wegen der Verletzung der Menschenrechte Yücels zu einer Entschädigung von 13.300 Euro verurteilt. Für Yücel ist dieses Urteil gerade erst der Anfang. Im ZDF-Interview vom 25.1.22 sagte er: „Ich halte es für geboten, dass der Europarat die Mitgliedschaft der Türkei suspendiert.“

Der Abend mit Deniz Yücel ist eine Kooperationsveranstaltung der Schubart-Gesellschaft, des Arbeitskreises für Landes- und Ortsgeschichte im Verband der württembergischen Geschichts- und Altertumsvereine, des Instituts für Literaturwissenschaft der Universität Stuttgart und des Evangelischen Bildungszentrums Hospitalhof Stuttgart.

Lasst uns lachend Esel bohren

DICHTUNG & BUCHKUNST

Christian Friedrich Daniel Schubart „Lasst uns lachend Eselbohren!“

Dass hartnäckige Journalisten und kecke Dichter mit Risiko leben, ist seit vielen Jahren bekannt.

Der Literat und Musiker, der für seine unbotmäßigen Schriften mit zehn Jahren Kerkerhaft bezahlt: das war Christian Friedrich Daniel Schubart, Held der Aufklärung im feudalen Deutschland des 18. Jahrhunderts. In „Lasst uns lachend Esel bohren!“ finden sich ausgewählte Fundstücke aus seiner Zeitung DEUTSCHE CHRONIK und ein Gedicht. In gemeinsamer Arbeit haben Ena Lindenbaur und Eckhard Froeschlin dazu außergewöhnliche Radierungen geschaffen, die den Texten kongenial gegenüberstehen. https://youtu.be/Bx5zfGkkx-w

Bestellung des Künstlerbuches

Christian Friedrich Daniel Schubart „Lasst uns lachend Eselbohren!“

60 Seiten, 38×28,5 cm. Auflage 30 Exemplare, 2020.

über

EDITION SCHWARZE SEITE

Eckhard Froeschlin, Fabrikstr. 32-40, 72516 Scheer

Telefon 07572-7694744, Mobil: 0151-56382672                                      

Email: efroeschlin-edition@web.de      

Web: http://www.froeschlin-edition.de

Jahresgaben

Jahresgabe 2023

Als Jahresgabe 2023 überreichte die Schubart-Gesellschaft das Gedicht „Das Schwabenmädchen“ (1775) von Christian Friedrich Daniel Schubart in kommentierter Form.

Jahresgabe 2023

Jahresgabe 2022

Als Jahresgabe 2022 überreichte die Schubart-Gesellschaft für ihre Mitglieder mit einem von Professorin Barbara Potthast (Stuttgart) und Professor Dirk Niefanger (Erlangen) editierten und kundig erläuterten Schuldiktat, welches Schubart in seiner Geislinger Zeit verfasste.

Jahresgabe 2022

Jahresgabe 2021

Als Jahresgabe 2021 wurde das Buch Christian Friedrich Daniel Schubart und die Französische Revolution von Professorin Barbara Potthast (Stuttgart) herausgegeben.

Jahresgabe 2020

Als Jahresgabe 2020 hat die Schubart-Gesellschaft für ihre Mitglieder einen Brief Schubarts an seine Eltern ausgewählt. Diesen schrieb er am 06. November 1763, kurz nach Antritt seiner Stelle als Hilfslehrer und Organist in Geislingen. Die Germanisten, Prof. Barbara Potthast (Stuttgart) und Prof. Dirk Niefanger (Erlangen) haben den Brief ediert und kundig erläutert.

Jahresgabe 2020